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Wir sind davon überzeugt, dass durch Kernkraft hergestellte Energie ein notwendiger und wichtiger Baustein in einem ausgewogenen Energie-Mix diverser fossiler und erneuerbarer Energiequellen darstellt. Die aus der Kernenergie erzeugte Energie ist CO2-neutral und daher auch im Rahmen eines wichtigen Klimaschutzes und strengeren klimatischen Bedingungen unabdingbar, während gleichzeitig ein stark steigender Strombedarf besteht.
Kernbrennstoffkreislauf und Hintergrundinformationen:
Uran ist ein chemisches Element mit dem Elementsymbol U und der Ordnungszahl 92. Im Periodensystem steht es in der Gruppe der Actinoide. Uran ist ein Metall, dessen sämtliche Isotope radioaktiv sind. Es wurde im Jahr 1789 von Martin Heinrich Klaproth gefunden. Der Schmelzpunkt von Uran liegt bei 1.132 Grad Celsius.
Uran besitzt eine sehr hohe Energiedichte. So entspricht 1 kg natürliches Uran – nach einer entsprechenden Anreicherung und zur Stromerzeugung in Leichtwasserreaktoren – fast 10.000 kg Mineralöl oder 14.000 kg Kohle und ermöglicht die Erzeugung von 45.000 kWh Strom.
Am Anfang der Wertschöpfungskette steht der Abbau des Rohstoffes Uran, das entweder im offenen Tagebergbau, im Untertagebergbau oder im Rahmen des Lösungsbergbaus (ISR-Methode) gewonnen wird. Die Gewinnungsmethode richtet sich nach den Eigenschaften und Eigenheiten des Erzkörpers. Dazu zählen beispielsweise die Tiefe, die Art des Gesteins und der Erzgehaltes. Typischerweise liegt der Urangehalt der gewonnenen Erze bei ca. 0,2%. Das im abgebauten Erz vorhandende Uran wird durch verschiedene chemische und physikalische Verfahren vom übrigen Gestein getrennt. Wenn von Uran gesprochen wird, fällt oft der Begriff „Yellow Cake“. Dieser sogenannte „gelbe Kuchen“ enthält etwa einen Anteil von 70 bis 75% an Uran. Das im „gelben Kuchen“ enthaltene Uran hat eine natürliche Isotopenzusammensetzung von 0,7% U-235 und 99,3% U-238. Die meisten Atomkraftwerke benötigen jedoch Uran mit einem Anteil von 3 bis 5% des spaltbaren Isotops U-235. Daher muss die Urankomponente U-235 angereichert werden. Da die Anreicherung nur im Gaszustand möglich ist, wird das Uran in die chemische Verbindung UF6 (Uranhexafluorid) umgewandelt. In der Brennelementfabrik wird dann das UF6 in UO2 (Urandioxid) umgewandelt. Das UO2-Pulver dient zum Pressen von Pellets, die bei Temperaturen von mehr als 1700° C gesintert werden, in nahtlos gezogene Hüllrohre aus einer Zirkoniumlegierung gefüllt und gasdicht verschlossen werden. So werden einzelne Brennstäbe gewonnen, die dann in Brennelemente angeordnet werden. Die Brennelemente eines Druckwasserreaktors enthalten ca. 340 kg Uran, die eines Siedewasserreaktors ca. 190 kg Uran.
Das schweizer 1.000 Megawatt Kernkraftwerk Gösgen verbraucht jedes Jahr 20 Tonnen angereichertes Uran bzw. 200 Tonnen Natururan (oder ca. 441.000 Pfund) und produziert so rund 8,5 Mrd. Kilowattstunden Strom. Um die gleiche Menge Strom mit anderen Energieträgern zu erzeugen, bräuchte man entweder:
- 9.100.000 Tonnen Steinkohle (entspricht 180.000 Eisenbahnwagen);
- 4.250.000 Tonnen Erdgas;
- 220 Quadratkilometer Solarpanels;
- 5.500 topmoderne Windkraftanlagen mit je zwei Megawatt Leistung und 4,5 Millionen Kilowattstunden Jahresproduktion
Oder anders ausgedrückt: Aus Uran lässt sich deutlich mehr Strom gewinnen als aus allen anderen Energieträgern. Mit nur drei bis vier Brennstofftabletten von der Größe einer Glasmurmel lässt sich eine vierköpfige Familie ein Jahr lang mit Strom versorgen.
Ein Blick auf die rechtliche und politische Situation der unten aufgeführten Ländern kommt unseres Erachtens eine wichtige Bedeutung für den Uransektor zu:
Japan:
Japan importiert ca. 84% des Energiebedarfes. Dabei befinden sich 42 Reaktoren im Wartungsmodus. Von diesen durchlaufen derzeit 24 Reaktoren das Genehmigungsverfahren zur Wiederinbetriebnahme. Im August und Oktober 2015 sind die beiden ersten Reaktoren wieder ans Netz gegangen, insgesamt befinden sich wieder 4 Reaktoren per Mai 2017 in Betrieb.
Im Juli 2015 wurde eine neue langfristige Stromversorgungspolitik verabschiedet, die vorsieht, dass der Anteil durch Kernkraft hergestellte Energie bei 20-22% bis zum Jahr 2030 liegen soll.
China:
China ist die weltweit größte energieverbrauchende Nation und hatte per Ende 2016 insgesamt 36 Kernkraftwerke in Betrieb. Gemäß der ‚International Atomic Energy Agency‘ (IAEA) / PRIS Datenbank lag der Anteil durch Kernkraftwerke produzierter Strom in China (2016) bei 3,6%. Der durchschnittliche Anteil durch Kernkraft produzierten Stromes aller 29 Länder, lag im Jahr 2016 bei 21,6%. Eine schrittweise Angleichung von 3,6% auf 10-20% dürfte eine signifikante chinesische Nachfrage nach Uran auslösen.
Indien:
Gemäß der ‚International Atomic Energy Agency‘ (IAEA) / PRIS Datenbank lag der Anteil durch Kernkraftwerke produzierter Strom in 2016 bei 3,4%. Der durchschnittliche Anteil durch Kernkraft produzierten Stromes aller 29 Länder, lag im Jahr 2016 bei 21,6%. Eine schrittweise Angleichung von 3,6% auf 10-20% dürfte eine signifikante indische Nachfrage nach Uran auslösen.
USA:
In USA sind 99 Reaktoren in Betrieb, dabei wird ca. 94% des jährlichen Uranbedarfs aus dem Ausland importiert. Der Anteil des durch Kernkraft hergestellten Stromes lag gemäß der Schätzung der US Energy Information Administration (EIA) im Jahr 2015 20%.
Der Blick auf den letzten Uranbullenmarkt in den Jahren 2000 bis 2007:
Im letzten großen Uranbullenmarkt stieg der Preis für ein Pfund Uran von 7 USD im Jahr 2000 in einer atemberaubenden, parabolischen Bewegung auf über 135 USD im Sommer 2007. Ein Grund lag in dem überraschenden Wassereinbruch in der damals größten Uranmine der Welt ‚Cigar Lake‘ im kanadischen Saskatchewan im Oktober 2006. Viele Energieversorger überschlugen sich, langfristige Lieferverträge mit den Produzenten abzuschließen.
Bei den Firmen aus dem Sektor kam es zu spektulären Kursbewegungen, teilweise von mehreren tausend Prozent. Hier sehen Sie zwei Beispiele:
- Cameco stieg von 5,50 USD in der Spitze auf über 60 USD
- Hathor Exploration stieg bis zur Übernahme durch Rio Tinto im Jahr 2012 von 1,6 Mio. auf über 587 Mio. USD
Es ist nicht die Frage ob, sondern nur wann die die starken Fundamentaldaten zur Neuauflage eines neuen Bullenmarktes im Uransektor führen werden. Was könnte ein Auslöser sein?
- Eine erneute Reduzierung der Angebotsseite seitens Kasachstans, die in den letzten Jahren teilweise (überwiegend) über den kleinen Uran-Spotmarkt abgewickelt wurden. Die Ankündigung Kasachstans im Januar 2016 ihre Verkaufsvolumen um knapp 10% zu senken, führte zu einem Anstieg des Spot-Uranpreises von 18,5 auf 25 USD.
- Weitere Verknappungen auf der Angebotsseite seitens der derzeitigen Uranproduzenten, die ihre kostbaren Ressourcen nicht mit hohen Verlusten verkaufen wollen. Cameco hat in 2016 damit begonnen, Minen mit hohen Förderkosten zu schließen. Dieser Trend könnte sich fortsetzen.
- Derzeit befinden sich 24 Reaktoren in Japan in der Genehmigungsphase zum Wieder-Hochfahren. Sollte dies erfolgen, sollten japanische Verkäufe am Spot-Uranmarkt austrocknen – es dürfte der Startschuss für eine Tandem-Kursbewegungen beim Kursanstieg des Urans und der Aktien aus dem Sektor werden
- Ein Ausfall einer oder mehrerer großen Uranminen wie z.B. seinerzeit ‚Cigar Lake‘ im Oktober 2006, dürfte eine Kaufpanik auslösen
- In den nächsten 12-24 Monaten laufen viele langfristige Uranlieferverträge an Kernkraftwerksbetreiber aus, die traditionell den überwiegenden Teil ihres Bedarfes nicht über den Spotmarkt, sondern über langfristige Verträge sichern. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass die reinen die Anschaffungskosten für Uran nur einen Bruchteil der gesamten Produktionskosten eines Kraftwerksbetreibers ausmachen. Somit gilt Atomkraft, nach anfänglich oft sehr hohen Investitionskosten, im laufenden langfristigen Betrieb als sehr günstig im Vergleich zu anderen Energiequellen.
In den letzten Jahren konnten sich diese Versorger teilweise über den Spotmarkt eindecken, da die dortigen Preisniveaus durch das Überangebot aus japanischen Beständen und Vertragslieferungen stark gedrückt wurden. Wenn nun weiterer Verkaufsdruck auf den Spotmarkt entfällt, erwarten wir den Beginn des Wettlaufes der Versorger nach neuen Lieferverträgen. Branchenkenner schätzen den Gesamtkostenpreis inklusive der Finanzierungskosten für eine Vielzahl der weltweiten Projekte zwischen 45 und 60 USD pro Pfund. Daher werden bestehende bzw. zukünftige Uranförder nicht daran denken, zu den derzeitigen ausgebombten Uranpreisen verlustträchtige langfristige Lieferverträge abzuschließen. Wir gehen vielmehr davon aus, dass die langfristigen und Spot-Uranpreise in den nächsten Jahren sehr deutlich ansteigen müssen. Es wird geschätzt, dass bei den derzeitigen Uranpreisen über 90% der weltweiten Uranproduktion nur mit Verlust arbeitet.
Sollte der Uranpreis auf dem derzeit niedrigen Niveau über weitere Jahre verharren, erwarten wir weitere Produktionskürzungen seitens der Uranförderer. Es macht auch für Projektentwickler keinen Sinn, die kostbaren Ressourcen zu den niedrigen Preisen zu verkaufen – daher werden in einem solchen Szenario kaum neue Minen gebaut werden.
Die Gleichung aus dynamisch steigender Nachfrage in den nächsten Jahren bei gleichbleibender bzw. durch Minenschließungen stagnierender Angebotsseite seitens der Uranproduzenten wird zu einem erneuten Uranbullenmarkt führen!
Ein Blick auf die verbliebenden Unternehmen im Uransektor:
Es gibt derzeit gemäß unseren Recherchen 63 börsennotierte Unternehmen, die sich auf die Förderung, Exploration und Entwicklung von Uranprojekten fokussieren. Die derzeitige Marktkapitalisierung aller Firmen liegt bei nur 8,9 Mrd. USD und beinhaltet auch die Gesellschaften CGN Mining sowie Areva, die neben dem Uranabbau auch selber Kernkraftwerke betreiben. Rechnen wir diese beiden Firmen heraus, verbleiben insgesamt 41 Firmen aus Nordamerika mit einer aktuellen Marktkapitalisierung in Höhe von 5,7 Mrd. USD und weitere 20 Gesellschaften mit einer Börsennotiz in Australien. Deren kombinierter Börsenwert liegt bei nur 826 Mio. USD.
Zum investierbaren Anlageuniversum lassen sich noch eine kleine Zahl von Sektor-Fonds sowie die Gesellschaft ‚Uranium Participation Corp.‘ hinzuaddieren. Deren Geschäftsmodell es ist es, physisches Uran im Markt einzukaufen und nach einer Lagerzeit wieder mit Gewinn weiterzuverkaufen.