Der Uransektor: Einer der heißesten Anlagethemen in den nächsten Jahren!

Investoren, die ein antizyklisches Anlagethema bei hervorragendem Chance/Risikoverhältnis auf Sicht der nächsten 3 bis 5 Jahren suchen, sollten sich den Uransektor genauer anschauen. Wie bei allen Rohstoffen gibt es auch im Uransektor langfristige Zyklen, deren Ursachen neben Angebots- und Nachfragetrends auch politische und psychologischer Natur sind. Der Uransektor ist im Vergleich zu anderen Rohstoffen wie z.B.  Kupfer, Eisenerz oder Rohöl extrem klein. Im Jahr 2016 lag die Urannachfrage gemäß einer Erhebung der ‚World Nuclear Association‘ für die bestehenden 448 Reaktoren bei ca. 161 Millionen Pfund Uran. Das entspricht bei einem angenommen Spot Uranpreis von 20 USD ein Handelsvolumen von nur 3,2 Milliarden USD.

Seit der Nuklearkatastrophe im japanischen Fukushima im Jahr 2011 fiel der Preis für ein Pfund Uran von 65 USD auf Werte von unter 18,50 USD im vierten Quartal 2016. Dieser Absturz um über 70% für den Rohstoff hat auch zu einer Kernschmelze bei den Unternehmen aus dem Sektor geführt. So ist beispielsweise der Aktienkurs des größten börsennotierten Uranproduzenten, Cameco, im Zeitraum  von 2011 bis Ende 2016 von 42 USD auf 7,75 USD gefallen.

Der Bärenmärkt mit fallenden Uranpreisen sowie den Firmen aus dem Sektor seit der japanischen Nuklearkatastrophe in Fukushima im Jahr 2011 dürfte sich jedoch aus fundamentalen Gründen dem Ende neigen. Auch wenn ein unmittelbarer Raketenstart nicht unbedingt in den nächsten Monaten bevorstehen muss, sind wir mittel- bis langfristig sehr bullisch für den Sektor. Ein erster Vorgeschmack mit welcher Dynamik Marktteilnehmer im Uranmarkt zu rechnen haben, war der Anstieg des Spot-Uranpreises von 18,5 USD im November 2016 auf über 25 USD pro Pfund im Januar 2017. Ein maßgeblicher Grund für diesen 35%igen Preisanstieg war die Ankündigung des Marktführers Kasachstans die Drosselung des Uranverkaufs im Jahr 2017 um 10%. Diese Verknappung auf der Angebotsseite entspricht 2.000 Tonnen Uran, oder auch ca. 3% der weltweiten Produktion. Kasachstan gilt mit etwa 39% Anteil an der weltweiten Produktion als die Nummer eins unter den Förderländern.

 

Schauen wir auf die Angebots- und Nachfragesituation. 

Gemäß einer Erhebung der ‚World Nuclear Association‘ lag die Primärminenproduktion im Jahr 2016 weltweit bei 73.130 Tonnen U3O8. Dies entspricht in etwa 161 Millionen Pfund U3O8, wobei über zwei Drittel der jährlichen Förderung aus den Ländern Kasachstans, Kanada und Australien stammt.  Die jährliche Nachfrage nach Uran seitens der Kraftwerksbetreiber wird neben der erwähnten Primärminenproduktion auch durch Sekundärmarktangebot sowie aus Lagerbeständen gewährleistet. Dieser Anteil wird auf 15-20% der Urangesamtnachfrage geschätzt.

Es gibt weltweit nur wenige bedeutende Uranproduzenten. Die vier größten Unternehmen KazAtomProm, Cameco, Areva und ARMZ-Uranium One haben einen Marktanteil in Hohe von 65%.

Der erwartete Bevölkerungsanstieg wird in den nächsten Jahrzehnten zu starken Wachstumsraten nach Energie und im speziellen nach Strom führen. Verschiedene Organisationen gehen von Steigerungsraten zwischen 50 und 100% aus.

Uranium - Monthly Price - Commodity Prices - Price Charts, Data, and News - IndexMundi

Quelle: Indexmundi

Der erwartete Bevölkerungsanstieg wird in den nächsten Jahrzehnten zu starken Wachstumsraten nach Energie und im speziellen nach Strom führen. Verschiedene Organisationen gehen von Steigerungsraten zwischen 50 und 100% aus.

Nr.Benötigte Pfund Uran im Jahr 2016:Mögliche Veränderung in %:Produzierte oder erwartete (*) elektrische Megawatt (Mwe):
Weltweit in Betrieb befindliche Reaktoren:448161.224.007391.665
Anzahl der sich im Bau befindlichen Reaktoren:5820.872.75162.049 (*)
Anzahl der geplanten Reaktoren:16760.099.128174.505 (*)
Anzahl der erwarteten Reaktoren die bis Ende der 2020er Jahre in Betrieb sein werden:673242.195.88550,2
Anzahl der vorgeschlagenen Reaktoren345124.156.880388.600 (*)
Erwartete Anzahl der langfristig in Betrieb befindlichen
Reaktoren (Ohne stillgelegte Reaktoren)
1.018366.352.766127,21.016.819 (*)
Anmerkungen: 62.012 tU = 73.130 t U308 / 1 Tonne U308 = 2.204,622 Pfund U308
Datenquelle: World Nuclear Association Publikation vom 01.11.2016 und Update Webseite vom 09.05.17 / Simulation Ringler Research

 

Der weltweite Ausbau der Kernenergie findet vor allem im Osten statt: 

Zum 31.12.2016 befanden sich gemäß einer Erhebung der ‚Internationalen Atomic Energy Agency‘ (IAEA) insgesamt 61 Reaktoren im Bau. Die Tabelle listet die 5 führenden Länder auf:

NummerLandAnzahl der sich in Betrieb befindlichen ReaktorenAnzahl der sich im Bau befindlichen Reaktoren
1China3621
2Russland357
3Indien225
4USA994
5UAE04

Was spricht für Kernkraft?

Durch Kernkraft hergestellte Energie ist kontinuierlich am Tag wie auch in der Nacht an 365 Tagen im Jahr verfügbar und ist nicht von Wind und Wetter abhängig. Außerdem ist diese produzierte Energie CO2-neutral und stellt bei vielen Ländern einen sehr wichtigen Baustein bei der Senkung der Treibhausgas-Emissionen und somit der Erreichung von Klimazielen dar. Die Bevölkerung in vielen asiatischen Ländern, insbesondere in China, leidet unter der extrem starken Luftverschmutzung durch Kohlekraftwerke hergestellte Energie. Dabei liegt die Zahl der im Zusammenhang mit Smog jedes Jahr sterbenden Menschen bei über 1 Millionen, gemäß einer im November 2016 veröffentlichten Studie der chinesischen ‚Nanjing University’s School‘. In die gleiche Richtung geht eine im Jahr 2016 veröffentlichte Studie der Weltgesundheitsorganistion WHO:  Auch hier liegt China mit über 1 Mio. vor Indien mit 600.000 und Russland mit 140.000 jährlichen Todesopfer, die durch Smog-Partikel sterben.

 

China investiert hunderte Milliarden USD in den Ausbau der Kernkraftwerkskapazitäten 

Die chinesische Regierung ist fest entschlossen, ihren Energiemix zu verbessern, der derzeit sehr stark auf Kohle angewiesen ist. Unter anderem wegen der starken Umweltverschmutzung und des steigenden Stromverbrauchs hat China die Kernkraft als wichtigen Baustein in ihrer Energiepolitik verankert. So wurde im März 2016 der dreizehnte  5 Jahres Plan ratifiziert. Der Plan sieht den Ausbau der Kernkraftwerkskapazitäten von derzeit 27 Gigawatt auf 58 Gigawatt bis ins Jahr 2020 vor. Darüber hinaus sollen sich bis 2020 zusätzliche 30 Gigawatt an Atomkraftkapazitäten im Bau befinden. Die ‘World Nuclear Association‘ bezifferte die Anzahl der sich im Bau befindlichen Reaktoren auf 21. Hinzu kommen  41 geplante Reaktoren.

 

Eine kubische Meile Öl (A Cubic Mile of Oil)

Im Jahr 2010 veröffentlichten die Co-Autoren Hewitt Crane, Edwin Kindermann und Dr. Ripudaman Malhotra ein Buch mit dem Titel ‚Cubic Mile of Oil‘. In dem Buch geht es unter anderem um eine vereinheitlichte Berechnungsformel des weltweiten jährlichen Energieverbrauches. Die berechnete Zahl lag im Jahr 2015 bei 3,79 CMO (Cubic Mile of Oil) für alle Energiequellen. Die Verwendung von CMO als eine volumetrische Einheit beseitigt eine Vielzahl von unterschiedlichen Einheiten wie Tonnen, Kubikmeter Gas oder Gallonen Öl. Es wird erwartet, dass die Welt bis 2050 zwischen 7 und 9 CMO-Energieeinheiten verbrauchen wird. Sollten die Wissenschaftler mit ihren Prognosen Recht behalten, kommt für die Weltgemeinschaft eine unglaubliche finanzielle und logistische Herculesaufgabe zu.

Um eine kubische Meile Öl zu produzieren braucht es entweder:

Art der Energiequelle:Anzahl:Geschätzte Kosten in Billionen USD:
Wasserkraftwerke2006
Kernkraftwerke2.60013
Kohlekraftwerke5.2003,4
Windturbinen1.642.0003.,3
Dach Photovoltaik -Anlagen4.562.500.00068
Solarparks7.700

Mehr zu dem Thema finden Sie auf der Webseite oder auf  Wikipedia

Wir sind davon überzeugt, dass durch Kernkraft hergestellte Energie ein notwendiger und wichtiger Baustein in einem ausgewogenen Energie-Mix diverser fossiler und erneuerbarer Energiequellen darstellt. Die aus der Kernenergie erzeugte Energie ist CO2-neutral und daher auch im Rahmen eines wichtigen Klimaschutzes und strengeren klimatischen Bedingungen unabdingbar, während gleichzeitig ein stark steigender Strombedarf besteht.

Kernbrennstoffkreislauf und Hintergrundinformationen:

Uran ist ein chemisches Element mit dem Elementsymbol U und der Ordnungszahl 92. Im Periodensystem steht es in der Gruppe der Actinoide. Uran ist ein Metall, dessen sämtliche Isotope radioaktiv sind. Es wurde im Jahr 1789 von Martin Heinrich Klaproth gefunden. Der Schmelzpunkt von Uran liegt bei 1.132 Grad Celsius.

Uran besitzt eine sehr hohe Energiedichte. So entspricht 1 kg natürliches Uran – nach einer entsprechenden Anreicherung und zur Stromerzeugung in Leichtwasserreaktoren – fast 10.000 kg Mineralöl oder 14.000 kg Kohle und ermöglicht die Erzeugung von 45.000 kWh Strom.

Am Anfang der Wertschöpfungskette steht der Abbau des Rohstoffes Uran, das entweder im offenen Tagebergbau, im Untertagebergbau oder im Rahmen des Lösungsbergbaus (ISR-Methode) gewonnen wird. Die Gewinnungsmethode richtet sich nach den Eigenschaften und Eigenheiten des Erzkörpers. Dazu zählen beispielsweise die Tiefe, die Art des Gesteins und der Erzgehaltes. Typischerweise liegt der Urangehalt der gewonnenen Erze bei ca. 0,2%. Das im abgebauten Erz vorhandende Uran wird durch verschiedene chemische und physikalische Verfahren vom übrigen Gestein getrennt. Wenn von Uran gesprochen wird, fällt oft der Begriff „Yellow Cake“. Dieser sogenannte „gelbe Kuchen“ enthält etwa einen Anteil von 70 bis 75%  an Uran. Das im „gelben Kuchen“ enthaltene Uran hat eine natürliche Isotopenzusammensetzung von 0,7% U-235 und 99,3% U-238. Die meisten Atomkraftwerke benötigen jedoch Uran mit einem Anteil von 3 bis 5% des spaltbaren Isotops U-235. Daher muss die Urankomponente U-235 angereichert werden. Da die Anreicherung nur im Gaszustand möglich ist, wird das Uran in die chemische Verbindung UF6 (Uranhexafluorid) umgewandelt. In der Brennelementfabrik wird dann das UF6 in UO2 (Urandioxid) umgewandelt. Das UO2-Pulver dient zum Pressen von Pellets, die bei Temperaturen von mehr als 1700° C gesintert werden, in nahtlos gezogene Hüllrohre aus einer Zirkoniumlegierung gefüllt und gasdicht verschlossen werden. So werden einzelne Brennstäbe gewonnen, die dann in Brennelemente angeordnet  werden. Die Brennelemente eines Druckwasserreaktors enthalten ca. 340 kg Uran, die eines Siedewasserreaktors ca. 190 kg Uran.

Das schweizer 1.000 Megawatt Kernkraftwerk Gösgen verbraucht jedes Jahr 20 Tonnen angereichertes  Uran bzw. 200 Tonnen Natururan (oder ca. 441.000 Pfund) und produziert so rund 8,5 Mrd. Kilowattstunden Strom. Um die gleiche Menge Strom mit anderen Energieträgern zu erzeugen, bräuchte man entweder:

  • 9.100.000 Tonnen Steinkohle (entspricht 180.000 Eisenbahnwagen);
  • 4.250.000 Tonnen Erdgas;
  • 220 Quadratkilometer Solarpanels;
  • 5.500 topmoderne Windkraftanlagen mit je zwei Megawatt Leistung und 4,5 Millionen Kilowattstunden Jahresproduktion

Oder anders ausgedrückt: Aus Uran lässt sich deutlich mehr Strom gewinnen als aus allen anderen Energieträgern. Mit nur drei bis vier Brennstofftabletten von der Größe einer Glasmurmel lässt sich eine vierköpfige Familie ein Jahr lang mit Strom versorgen.

 

Ein Blick auf die rechtliche und politische Situation der unten aufgeführten Ländern kommt unseres Erachtens eine wichtige Bedeutung für den Uransektor zu:

Japan:

Japan importiert ca. 84% des Energiebedarfes. Dabei befinden sich 42 Reaktoren im Wartungsmodus. Von diesen durchlaufen derzeit 24 Reaktoren das Genehmigungsverfahren zur Wiederinbetriebnahme.  Im August und Oktober 2015 sind die beiden ersten Reaktoren wieder ans Netz gegangen, insgesamt befinden sich wieder 4 Reaktoren per Mai  2017 in Betrieb.

Im Juli 2015 wurde eine neue langfristige Stromversorgungspolitik verabschiedet, die vorsieht, dass der Anteil  durch Kernkraft hergestellte Energie bei  20-22% bis zum Jahr 2030 liegen soll.

China:

China ist die weltweit größte energieverbrauchende Nation und hatte per Ende 2016 insgesamt 36 Kernkraftwerke in Betrieb. Gemäß der ‚International Atomic Energy Agency‘ (IAEA) / PRIS Datenbank lag der Anteil durch Kernkraftwerke produzierter Strom in China (2016) bei 3,6%. Der durchschnittliche Anteil durch Kernkraft produzierten Stromes aller 29 Länder, lag im Jahr 2016 bei 21,6%. Eine schrittweise Angleichung von 3,6% auf 10-20% dürfte eine signifikante chinesische Nachfrage nach Uran auslösen.

Indien:

Gemäß der ‚International Atomic Energy Agency‘ (IAEA) / PRIS Datenbank lag der Anteil durch Kernkraftwerke produzierter Strom in 2016 bei 3,4%. Der durchschnittliche Anteil durch Kernkraft produzierten Stromes aller 29 Länder, lag im Jahr 2016 bei 21,6%. Eine schrittweise Angleichung von 3,6% auf 10-20% dürfte eine signifikante indische Nachfrage nach Uran auslösen.

USA:

In USA sind 99 Reaktoren in Betrieb, dabei wird ca. 94% des jährlichen Uranbedarfs aus dem Ausland importiert. Der Anteil des durch Kernkraft hergestellten Stromes lag gemäß der Schätzung der US Energy Information Administration (EIA) im Jahr 2015 20%.

 

Der Blick auf den letzten Uranbullenmarkt in den Jahren 2000 bis 2007:

Im letzten großen Uranbullenmarkt stieg der Preis für ein Pfund Uran von 7 USD im Jahr 2000 in einer atemberaubenden, parabolischen Bewegung auf über 135 USD im Sommer 2007. Ein Grund lag in dem  überraschenden Wassereinbruch in der damals größten Uranmine der Welt ‚Cigar Lake‘ im kanadischen Saskatchewan im Oktober 2006. Viele Energieversorger überschlugen sich, langfristige Lieferverträge mit den Produzenten abzuschließen.

Bei den Firmen aus dem Sektor kam es zu spektulären Kursbewegungen, teilweise von mehreren tausend Prozent. Hier sehen Sie zwei Beispiele:

  • Cameco stieg von 5,50 USD in der Spitze auf über 60 USD
  • Hathor Exploration stieg bis zur Übernahme durch Rio Tinto im Jahr 2012 von 1,6 Mio. auf über 587 Mio. USD

 

Es ist nicht die Frage ob, sondern nur wann die die starken Fundamentaldaten zur Neuauflage eines neuen Bullenmarktes im Uransektor führen werden. Was könnte ein Auslöser sein?

  • Eine erneute Reduzierung der Angebotsseite seitens Kasachstans, die in den letzten Jahren teilweise (überwiegend) über den kleinen Uran-Spotmarkt abgewickelt wurden. Die Ankündigung Kasachstans im Januar 2016 ihre Verkaufsvolumen um knapp 10% zu senken, führte zu einem Anstieg des Spot-Uranpreises von 18,5 auf 25 USD.
  • Weitere Verknappungen auf der Angebotsseite seitens der derzeitigen Uranproduzenten, die ihre kostbaren Ressourcen nicht mit hohen Verlusten verkaufen wollen. Cameco hat in 2016 damit begonnen, Minen mit hohen Förderkosten zu schließen. Dieser Trend könnte sich fortsetzen.
  • Derzeit befinden sich 24 Reaktoren in Japan in der Genehmigungsphase zum Wieder-Hochfahren. Sollte dies erfolgen, sollten japanische Verkäufe am Spot-Uranmarkt austrocknen – es dürfte der Startschuss für eine Tandem-Kursbewegungen beim Kursanstieg des Urans und der Aktien aus dem Sektor werden
  • Ein Ausfall einer oder mehrerer großen Uranminen wie z.B. seinerzeit ‚Cigar Lake‘ im Oktober 2006, dürfte eine Kaufpanik auslösen
  • In den nächsten 12-24 Monaten laufen viele langfristige Uranlieferverträge an Kernkraftwerksbetreiber aus, die traditionell den überwiegenden Teil ihres Bedarfes nicht über den Spotmarkt, sondern über langfristige Verträge sichern. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass die reinen die Anschaffungskosten für Uran nur einen Bruchteil der gesamten Produktionskosten eines Kraftwerksbetreibers ausmachen. Somit gilt Atomkraft, nach anfänglich oft sehr hohen Investitionskosten, im laufenden langfristigen Betrieb als sehr günstig im Vergleich zu anderen Energiequellen.

In den letzten Jahren konnten sich diese Versorger teilweise über den Spotmarkt eindecken, da die dortigen Preisniveaus durch das Überangebot aus japanischen Beständen und Vertragslieferungen stark gedrückt wurden. Wenn nun weiterer Verkaufsdruck auf den Spotmarkt entfällt, erwarten wir den Beginn des Wettlaufes der Versorger nach neuen Lieferverträgen. Branchenkenner schätzen den Gesamtkostenpreis inklusive der Finanzierungskosten für eine Vielzahl der weltweiten Projekte zwischen 45 und 60 USD pro Pfund. Daher werden bestehende bzw. zukünftige Uranförder nicht daran denken, zu den derzeitigen ausgebombten Uranpreisen verlustträchtige langfristige Lieferverträge abzuschließen. Wir gehen vielmehr davon aus, dass die langfristigen und Spot-Uranpreise in den nächsten Jahren sehr deutlich ansteigen müssen. Es wird geschätzt, dass bei den derzeitigen Uranpreisen über 90% der weltweiten Uranproduktion nur mit Verlust arbeitet.

Sollte der Uranpreis auf dem derzeit niedrigen Niveau über weitere Jahre verharren, erwarten wir weitere Produktionskürzungen seitens der Uranförderer. Es macht auch für Projektentwickler keinen Sinn, die kostbaren Ressourcen zu den niedrigen Preisen zu verkaufen  – daher werden in einem solchen Szenario kaum neue Minen gebaut werden.

Die Gleichung aus dynamisch steigender Nachfrage in den nächsten Jahren bei gleichbleibender bzw. durch Minenschließungen stagnierender Angebotsseite seitens der Uranproduzenten wird zu einem erneuten Uranbullenmarkt führen!

 

Ein Blick auf die verbliebenden Unternehmen im Uransektor:

Es gibt derzeit gemäß unseren Recherchen 63 börsennotierte Unternehmen, die sich auf die Förderung, Exploration und Entwicklung von Uranprojekten fokussieren. Die derzeitige Marktkapitalisierung aller Firmen liegt bei nur 8,9 Mrd. USD und beinhaltet auch die Gesellschaften CGN Mining sowie Areva, die neben dem Uranabbau auch selber Kernkraftwerke betreiben. Rechnen wir diese beiden Firmen heraus, verbleiben insgesamt 41 Firmen aus Nordamerika mit einer aktuellen Marktkapitalisierung in Höhe von 5,7 Mrd. USD und weitere 20 Gesellschaften mit einer Börsennotiz in Australien. Deren kombinierter Börsenwert liegt bei nur 826 Mio. USD.

Zum investierbaren Anlageuniversum lassen sich noch eine kleine Zahl von Sektor-Fonds sowie die Gesellschaft ‚Uranium Participation Corp.‘ hinzuaddieren. Deren Geschäftsmodell es ist es, physisches Uran im Markt einzukaufen und nach einer Lagerzeit wieder mit Gewinn weiterzuverkaufen.